Juras Hauptstadt Craighouse mit Hotel und Distillery |
Limburg, Campbeltown & Feis Ile 17.05.-02.06.2014
Donnerstag, 8. Mai 2014
Kapitel 12 : Jura
...bevor es zum heutigen Tag geht, noch ein paar Worte zum vergangenen
Abend. Ich war, wie es jetzt warscheinlich auch niemanden verwundern
wird, noch ein paar Bier im Pub meiner Wahl trinken. Dort lief ein
Fußball Freundschaftsspiel zwischen Nigeria und Schottland, was die
Schotten völlig überflüssigerweise nicht gewonnen haben (2:2), heute
lese ich bei Spiegel online, das die Polizei wegen Manipulationsverdacht
ermittelt...tzzz..., hat jedenfalls mal Spaß gemacht in Schottland ein
Schottlandspiel zu sehen. Ich freue mich an der Stelle auch schon auf
die kommende EM Quali, in der Deutschland dann auf Schottland und Irland
trifft, das werden bestimmt ansprechende Events im Offside. Nach dem
Spiel rückte überraschend noch eine Band an, die dann noch bis tief in
die Nacht spielte...und das richtig gut, vier Mittzwanziger mit einer
eigenständigen Interpretion von Celtic Folk, mit einem Schlagzeuger, der
mit tricky hooks ein wenig Jazz beimischte, keine Schmonzetten,
überwiegend instrumental, ich war begeistert. Der Ehemann unserer
Vermieterin (bestimmt schon über 80...), wollte auch mitspielen, fiel
aber rückwärts in das Schlagzeug...ich half mit, ihn da wieder hoch zu
heben, er hatte sich nichts getan, deutete mir nur an, ja nichts zuhause
zu erzählen... Heute wollte ich eigentlich zu den Port Ellen Maltings,
das wollte ich neulich schonmal. Da diese Touren aber bereits um 10 Uhr
beginnen und die Busse so ungünstig fahren, hatte ich aber auch heute
früh keine Lust mehr darauf, die Maltings rennen ja nicht weg...
Stattdessen machten wir uns Richtung Jura auf. Wir wurden von Bekannten
mit dem Auto aufgelesen und konnten somit durchfahren. Jura ist die
Nachbarinsel von Islay, sie ist etwa halb so groß, zählt aber nur knapp
200 Einwohner (gegenüber etwa 5500 Rothirschen), es gibt eine einzige
Straße, die natürlich eine Single Track Road ist. George Orwell lebte
hier und schrieb den Roman "1984", die Paps (gäl. : Brüste) of Jura sind
knapp 800 m hohe Berge, die das Landschaftsbild der gesamten Gegend
prägen. Eine Whiskybrennerei gibt es auch, die Jura Distillery. Im
Wesentlichen stammt sie aus den 1960ern und strahlt auch den
architektonischen Charm dieser Zeit aus. Geschmacklich orientieren sich
die Malt Whiskys von Jura eher an den Highlands als an den rauchigen
Destillaten der Nachbarn von Islay. Die Festivalaktivitäten bei Jura
waren auf jeden Fall deutlich mehr vorzeigbar, als gestern bei Bowmore. 6
verschiedene Jura Whiskys konnten gratis und unbegrenzt verkostet
werden. Ich hielt mich sehr an die Festivalabfüllung, ein Batch aus
verschiedenen Finishings ohne Altersangabe, ok... klingt nicht gerade
aufregend, war aber durchaus sehr lecker. Auf dem Festival war auch
Richard "The Nose" Paterson, der so ziemlich bekannteste Masterblender
der Welt zugegen, ebenso wie der ehemalige Distillery Manager Willy
Tait, der letztes Jahr auch im Rahmen des Berliner Whiskyherbstes die
Jura Brennerei repräsentierte. Das Hauptthema unserer Unterhaltung war
ein trauriger Anlaß, der deutsche Repräsentant der Distillery und des
Importeurs Borco, Helge Müller kam am Montag bein einem Autounfall ums
Leben, er wurde nur 45 Jahre alt. Willy und Helge machten die Tastings
im Team, sie kannten sich sehr gut. R.I.P. Helge. Ein Shuttlebus brachte
uns wieder zur Fähre, nach 5minütiger Überfahrt nach Islay ging es dann
mit dem Bus zurück nach Bowmore. Heute abend sind nochmal zwei Bands in
der "Stadt", ich werde da später mal vorbeischauen und vielleicht
morgen etwas berichten, sollte es sich lohnen. Morgen steht Bunnahabhain
auf dem Programm..., ich bin schon recht gespannt...
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